Am 29. Oktober 2012 riefen die Sirenen die Einsatzkräfte der Feuerwehr St. Andrä zur großen Abschlussübung. Wie auch im Ernstfall, wurden die Fahrzeuge nach und nach von den eintreffenden Kameraden besetzt und rückten zeitversetzt aus. Als Einsatzleiter und Gruppenkommandanten fungierten ausgebildete Feuerwehrleute, die aber selbst bisher keine derartige Funktion ausüben. Einsatzort war die so genannte Schöne Aussicht bzw. der Torbogen, mitten in der Innenstadt. Angenommene Lage war, dass ein Tanklastzug (dargestellt durch einen LKW der Fa. Kostmann), der als Gefahrguttransporter gekennzeichnet war (Gefahrnummer: 30, UN-Nummer: 1202), gegen den Torbogen geprallt ist, dabei der Tank beschädigt wurde (der Stoffaustritt wurde mit Wasser dargestellt) und im darüber liegenden Kreuzgang (verbindet die Pfarrkirche mit dem ehem. Kloster – jetzt ein Altenwohnheim) ein Feuer ausgebrochen ist. Sofort bei Eintreffen der ersten Fahrzeuge wurde das Einsatzgebiet in zwei Abschnitte aufgeteilt. Dies war notwendig, da durch den blockierten Torbogen eine räumliche Trennung vorherrschte und keine Verbindung hergestellt werden konnte. Dem Abschnitt West (Hauptstraße) waren die Fahrzeuge TLFA 4000 und KRFW zugeteilt, dem Abschnitt Ost (Schöne Aussicht) das TLFA 3000 und das LFAU. Primäre Aufgabe des TLFA 4000 war die Brandbekämpfung im Kreuzgang, dazu ging ein Atemschutztrupp im Innenangriff vor. Weiters wurde das Einsatzgebiet mittels Lichtmast ausgeleuchtet. Die Mannschaft des KRFW nahm ebenfalls ihren Lichtmast in Betrieb und begann mit der Verkehrsabsicherung. Ein Gefahrstoffkundiger konnte den vorliegenden Stoff inzwischen als Heizöl identifizieren. Das Stoffdatenblatt wurde über die Florianstation von der LAWZ angefordert. Danach baute die KRFW Besatzung beim Tanklastzug einen Brandschutz (Schaumrohr und Pulverlöscher) auf und hielt Nachschau, ob sich der Lenker noch in der Kabine aufhielt. Diese Nachschau verlief negativ, somit war keine Personenbergung mehr durchzuführen. Daher konzentrierten sich die Tätigkeiten des KRFW auf die Aufrechterhaltung des Brandschutzes sowie die Unterstützung der Polizei bei der Verkehrsregelung. Der Gefahrstoffkundige nahm im Nahbereich Explosionsgefahr-Messungen mit den Gasmessgeräten vor. Währenddessen versuchten die Kräfte im Abschnitt Ost das Leck im Tank abzudichten und den bereits weiträumig (das Gelände ist hier sehr abschüssig) ausgelaufenen Stoff zu binden. Weiters wurden alle Schächte mit Kanaldichtkissen verschlossen. Außerdem unterstützten sie die Löscharbeiten im Kreuzgang mit einem Außenangriff. Für Beleuchtung sorgten hier der Lichtmast des TLFA 3000 sowie die Fluter vom LFAU. Die Wasserversorgung für die Fahrzeuge wurde in beiden Abschnitten fiktiv von Ortsfeuerwehren übernommen. Das MZFA St. Andrä brachte weiteres Beleuchtungsmaterial an die Einsatzstelle. Bei der abschließenden Besprechung konnten die Übungsbeobachter ein positives Resümee über diese doch sehr anspruchsvolle und umfangreiche Einsatzübung ziehen. Mit dieser Übung endete die Außenübungssaison für die Feuerwehr St. Andrä. Im Winter werden theoretische Schulungen durchgeführt.